Geschichte (bilingual)
Häufig gestellte Fragen zum bilingualen Geschichtsunterricht der Stufe 8.
Häufig gestellte Fragen zum bilingualen Geschichtsunterricht der Stufe 8
(Frequently asked questions about bilingual history classes in Year 8)
Worin unterscheidet sich der monolinguale vom bilingualen Geschichtsunterricht?
Themen und Methoden sind weitestgehend deckungsgleich. Thematisch befassen wir uns mit der Zeit zwischen der Französischen Revolution (1789) und der Russischen Revolution (1917). Es werden Text- und Bildquellen analysiert, Statistiken erstellt und ausgewertet; durch kleine kreatives Schreibübungen oder Rollenspiele lernen die Schüler, sich in das Denken der behandelten Zeit hineinzuversetzen. Im bilingualen Unterricht liegt der Schwerpunkt auf der Versprachlichung der Zusammenhänge. Das Anwenden der Fremdsprache steht im Vordergrund. Die Sachzusammenhänge dürfen zu diesem Zweck im Rahmen des Bildungsplans elementarisiert (vereinfacht) und konkretisiert (d.h. am Einzelbeispiel aufgezeigt) werden.
Verstehen die Schüler ein englischsprachiges Geschichtsbuch?
Wir arbeiten vornehmlich mit dem Geschichtsbuch Invitation to History, einem Lehrwerk, das für den bilingualen Unterricht der Stufe 8 entworfen ist. Worterklärungen auf jeder Seite sowie kurze, übersichtliche Texte erleichtern das Arbeiten.
Geschichtsbücher aus England werden ebenfalls eingesetzt. Dies motiviert die Schüler besonders, da englische Geschichtsbücher traditionell bunt und spannend gestaltet sind und die Schüler erstmals originalsprachliche Texte lesen.
Selbstverständlich erhalten die Schüler parallel das deutsche Lehrwerk.
Wird nur Englisch gesprochen?
Nein! Im Großen und Ganzen ist die Unterrichtssprache zwar Englisch; „bilingual“ bedeutet jedoch zweisprachig, d.h. Englisch und Deutsch. Fachbegriffe müssen in beiden Sprachen abgespeichert werden. Die Verwendung der Muttersprache wird in bestimmten Situationen ausdrücklich empfohlen, z.B. bei einem hohen Schwierigkeitsgrad des Stoffes: Die Theorien von Karl Marx werden nicht in englischer Sprache erarbeitet. Bei hoher emotionaler Betroffenheit und offenen, spontanen Diskussionsphasen ist die Verwendung der Muttersprache angebracht. Intensive Wiederholungsphasen dürfen auf Deutsch gestaltet werden; gleiches gilt für wichtige Abschnitte der deutschen Geschichte, die für die Schüler Identität stiften.
Was hat mein Kind vom bilingualen Geschichtsunterricht?
Da im Geschichtsunterricht ein politisches Vokabular verwendet wird, erweitert sich bei bilingualen Schülern der allgemeine englische Wortschatz, der im Alltagsenglisch – z.B. beim Lesen einer englischsprachigen Zeitung – nützlich ist.
Die Schüler erweitern ihren Horizont, wenn sie in den englischen Geschichtsbüchern u. U. eine andere Perspektive finden. Ein Beispiel: Der Begriff The Great War für den Ersten Weltkrieg ist in England durchaus gebräuchlich und regt zum Nachdenken an.