Austauscherfahrungen nach dem Aufenthalt der russischen Schüler in Heilbronn vom 24.09.-04.10.2014
Schon Wochen vor der Ankunft unserer russischen Gäste ging es in den Klassen 9a/b und 10a/b rund. Vorfreude auf die Partner und die Organisation des Jubiläumsabends am 2.10. spielten eine große Rolle.
18 Schüler hatten sich auf beiden Seiten gemeldet – so viel wie noch nie! Doch als die meisten von uns kurz vor halb vier am Mittwoch, den 24.9. am Kraichgauplatz versammelt waren, spürte man die Vorfreude, beziehungsweise die Anspannung förmlich in der Luft, doch als der Reisebus mit Frau Heronimus und unseren russischen Partner um die Ecke bog, war es kaum noch auszuhalten. Darauf folgten sehr witzige, spannende und auch traurige 11 Tage. Streng genommen war nur der letzte Tag traurig, da wir uns dort schon wieder von unseren neu gewonnenen Freunden trennen mussten. Von den Russen erfuhren wir, dass Dinge, die für uns selbstverständlich oder normal sind in Russland ungewöhnlich, unerwünscht oder gar verboten sein können. Das beste Beispiel hierfür ist das Sitzen auf den Schulfluren, wenn man auf den Lehrer wartet. Eine sehr witzige Sache war das Sprachgemisch, das unter den Partnern (deutsch-russisch) gesprochen wurde. So kamen schnell mal Sätze wie z. B. Ты хочешь noch was essen? heraus.
Am Wochenende waren die Familientage angesagt. Während manche das deutsche Familienleben oder Action wie Europapark mitbekamen, fuhr ich mit meiner Partnerin am Samstag zum Cannstatter Wasn und am Sonntag ging es zu Uropas 85. Geburtstag in den Schwarzwald. Der Schwarzwald und der dort gesprochene Dialekt wurden im Nachhinein sehr positiv aufgenommen, auch wenn meine Partnerin Kira nicht viel verstand was gesprochen wurde.
Logischerweise wurden von der Schule aus ebenfalls zahlreiche Ausflüge unternommen. Heidelberg und die Rückfahrt von Gundelsheim mit dem Boot zählten zu den Favoriten, doch auch der gemeinsam einstudierte Russische Tanz, der am Jubiläumsabend aufgeführt wurde, wurde sehr schnell gelernt und mit vielen Lachern verbunden. Das Lied, das von den 9ern am 2.10. aufgeführt wurde, „Подмосковные вечера“, war bei den russischen Partnern bekannt.
Wir alle freuen uns auf den 6. Mai, wenn wir zum Gegenbesuch nach Sankt-Petersburg aufbrechen dürfen.
An jeden, der überlegt, ob er am Austausch teilnehmen soll, folgender Rat: nehmt teil, auch wenn ihr schlecht in Russisch seid und/oder eure Eltern kein Russisch sprechen. Man schafft es trotzdem und die Missverständnisse können echt witzig sein! Linnea , 9b
Hier noch einige Eindrücke der Austausch-Teilnehmer:
Ich habe mich für den Russlandaustausch entschieden, weil ich mal die Stadt St. Petersburg sehen wollte und da ich schon einmal in Frankreich und England war, weiß ich, dass ein Austausch sehr viel Spaß machen kann. Ich habe mich sehr gut mit meiner Austauschpartnerin verstanden und mit den anderen Schülern aus Russland auch. Wir haben außerhalb der Ausflüge sehr viel Zeit miteinander verbracht und sehr viel Spaß gehabt. Natürlich war es manchmal etwas stressig, doch im Ganzen war es eine schöne Erfahrung und ich freue mich schon nach Russland zu fliegen. Anna, 9b
Das Ziel war für mich, dass ich einfach mal die kulturelle Hauptstadt Russlands besichtige und neue Menschen kennen lerne. Erfreulich war, dass alle Austauschpartner sehr nett waren. Die Mädchen sahen wirklich gut aus, besonders eine. Die Jungs waren dagegen richtig cool und etwas verrückt. Es war mit ihnen nie langweilig. Ich finde, dass es sich wirklich gelohnt hat, am Austausch teilzunehmen. Daniel, 9a
Ich finde, dass St. Petersburg eine interessante und schöne Stadt ist, die ich gerne besuchen würde. Außerdem ist der Russlandaustausch eine tolle Chance mein Russisch zu verbessern, flüssiger zu sprechen und das Gelernte anzuwenden. Der Besuch der russischen Partner hat mir sehr gut gefallen, da ich gut mit meiner Austauschpartnerin klar gekommen bin und von ihr viel erzählt bekommen habe, wie sie lebt und dabei die Unterschiede unseres Lebens in Deutschland und ihres Lebens in Russland kennengelernt habe. Es war auf jeden Fall ein interessantes Erlebnis, dass ich jederzeit wiederholen würde. Ich bereue es nicht, am Austausch teilgenommen zu haben. Caroline, 10b
Ich nehme am Russlandaustausch teil, weil ich die russische Kultur und das Leben der Menschen in Sankt Petersburg kennenlernen möchte. Andrerseits wollte ich einem russischen Schüler die Möglichkeit geben, Deutschland von einer anderen Seite zu erleben. Den Besuch der russischen Schüler fand ich interessant und aufschlussreich, weil wir Deutschen uns mit den Russen austauschen konnten und gemeinsam viele schöne Tage verbracht haben. Tabea, 10b
Ohne diesen Austausch würde ich nicht so einfach und billig nach Russland kommen und mich interessiert das Land sehr. Die Russen sind sehr anders als wir Deutschen, z. B. wie sie sich benehmen und wie sie sich den Eltern gegenüber verhalten. Jedoch bin ich sehr froh, dass ich an diesem Austausch teilnehme. Maja, 9a
Ich weiß gar nicht so genau, warum ich mich für diesen Austausch entschieden habe. Was ich aber weiß, ist, dass es sehr sehr viel Spaß gemacht hat. Ich verstand mich mit meiner Partnerin perfekt, da wir die gleichen Interessen haben, zumindest weitgehend. Nach den Ausflügen verbrachten wir immer viel Zeit zusammen, hatten viel Spaß und machten Dummheiten. Streit gab es auch, doch nur darüber, ob Captain America oder Superman besser ist. Linnea, 9b
Russlandaustausch 2015 – Gegenbesuch
Donnerstag, den 07. Mai 2015: Der I. Tag in Sankt-Petersburg
Endlich war es soweit. Es war der 7. Mai und unser Austausch begann schon um 9:45 Uhr. Wir standen alle vor dem Bus und verabschiedeten uns von unseren Eltern und auch von unseren Mitschülern. Die Busreise verging schnell und wir waren in Nullkommanichts schon am Frankfurter Flughafen. Bis dahin verlief alles planmäßig, doch dann beim Check-in gab es schon das 1. Problem. Zwar ist es kaum zu fassen, aber tatsächlich hatten 3 Mitschüler in ihren Visa beim Datum einen Druckfehler. Jetzt standen wir alle und waren so ziemlich geschockt. Doch man hatte keine Zeit zum Nachdenken, sondern man musste handeln. Frau Heronimus rannte mit den 3 Mitschülern zum Taxi und sie fuhren so schnell wie möglich zum russischen Konsulat. Denn nur das Konsulat war in der Lage den Fehler im Visum zu beheben. In der Zwischenzeit saßen wir alle im Flughafen mit Frau Peimann- Schaak und versuchten Frau Heronimus zu kontaktieren. Als wir sie erreichten, gab sie uns Bescheid, dass alles geklappt hat. Wir mussten schnell handeln, denn die Zeit lief uns davon. An der Passkontrolle trafen wir endlich Frau Heronimus und die 3. Mitschüler. Gott sei Dank wurden die Fehler in den Visa behoben und jetzt ging es schnell durch alle Kontrollen vor dem Start.
Als wir endlich im Flugzeug saßen, konnte man uns allen Erleichterung anmerken. Das Flugzeug stellten sich viele von uns größer vor, denn vielen war es im engen Flugzeug unbequem. Außerdem war das Essen im Flugzeug auch nicht gerade delikat. Bei der Landung hatten ein paar Mitschüler mit Ohrenschmerzen zu kämpfen. Aber kurz darauf, endlich, waren wir in Sankt-Petersburg. Ich konnte es einfach nicht fassen. Ich realisierte es irgendwie erst nach 3-4 Tagen. Doch erstmal mussten wir durch die Passkontrolle gehen und unser Gepäck abholen. Kaum zu fassen aber wir waren nach 20 Minuten schon problemlos draußen. Ich hatte sogar ein angenehmes Gespräch mit dem Zollbeamten. Nun saßen wir im Bus und fuhren 45 Minuten lang zur Schule Nr. 75. Während der Fahrt erzählte Frau Korotkova etwas über Sankt Petersburg. Doch uns interessierte, in diesem Moment mehr, ob es hier KFC gibt. (Tatsächlich gab es fast an jeder Straßenecke ein beliebiges Fastfood Restaurant.) Die Spannung war hoch, als wir aus dem Bus stiegen und unsere Austauschpartner sahen. Ich war erleichtert, als mein Partner Grigorij mir mitteilte, dass er um die Ecke wohnt. Als ich in das Hochhaus hineinging, war ich wirklich sehr überrascht. Zwar gab es einen Aufzug, aber dass er nur ca. 1m2 groß war, hat mich zum Staunen gebracht. Jetzt wurde es spannend, denn ich betrat die Wohnung meines Partners und konnte kaum glauben, was es für Wohnungen in Sankt – Petersburg gibt. Die Decken waren sehr hoch. Mein erster Eindruck war einfach:,, Ach du liebes bisschen.‘‘ Also die Wohnung hat mich wirklich umgehauen. Also ging ich rein und sah in einem Zimmer einen Jungen auf dem Bauch liegen, der geschlafen hat. In der Zwischenzeit haben schauten mein Partner und ich ein bisschen fern. Plötzlich kommt der Junge nach einer Weile zu uns ins Zimmer rein. Er stellte sich als Nikolaj vor, aber ich nannte ihn einfach ,,Kolyan.‘‘Auf jeden Fall fragte ich ihn später, wie alt er ist, denn er sah wie 12 aus, bloß mit Vollbart. Er sagte, dass er 24 Jahre alt ist und der Bekannte von Grigory ist. Wir saßen ganz gemütlich den ganzen Abend auf dem Sofa und schauten fern. Nach mehreren Stunden klingelte es plötzlich an der Tür und da lernte ich die Eltern meines Partners kennen. Sie waren so nett und lieb, dass sogar die Mutter mich immer ,,Данька‘‘ nannte, was im Deutschen ,,Danielchen‘‘ heißt. Kurz vorm Schlafen spielte ich mit den Eltern meines Partners Tischtennis. Der Vater wollte am Anfang gegen mich spielen, zögerte aber, als er sah, wie ich seine Frau fertig gemacht habe. Da die Mutter sehr lieb war, habe ich sie am Ende doch gewinnen gelassen. :D Ich bin um 1:00 Uhr nachts ins Bett gegangen und war voll erschöpft. Ich wusste, dass es der Anfang ist und dass mir noch ganze 9 spannende Tage bevorstehen.
Daniel Klimzew, 9a
Samstag, den 09. Mai 2015: Der Tag des Sieges
Das Wochenende haben wir in unserer Gastfamilie verbracht. Am Samstag, den 09. Mai feiert man in Russland den Tag des Sieges. An diesem Festtag erinnern sich die Menschen in ganz Russland an den Sieg im Zweiten Weltkrieg. Deshalb fanden in großen russischen Städten an diesem Morgen Militärische Paraden statt. In Sankt Petersburg wurde schon lange vorher alles dafür vorbereitet: Straßen wurden geschmückt, Werbeplakate erinnerten im Vorbeigehen an den Feiertag und auf dem Schlossplatz beim Winterpalast wurde eine große mit Luft gefüllte Friedenstaube aufgestellt. An diesem Morgen mussten mein Austauschpartner Aleksandr und ich schon sehr früh aufstehen, damit wir einen guten Stehplatz finden, um die Parade anzuschauen. Um 8 Uhr gingen wir aus dem Haus und fuhren mit der Metro in Richtung Winterpalast. Nach einiger Zeit erreichten wir den Schlossplatz. Es war sehr erstaunlich, wie viele Menschen sich um diese Uhrzeit bereits einen Platz an der Straße gesichert hatten. Gemeinsam mit Aleksandr und einigen Freunden stand ich in der dritten Reihe. Dann hieß es erst einmal: warten. Mehr als eineinhalb Stunden waren es noch bis zum Beginn der Parade, doch wirklich langweilig wurde mir nicht. Ich war fasziniert von den Menschenmassen, die unterwegs waren, und von den vielen Sicherheitskräften, die für Ordnung sorgten.
Um 10 Uhr begann die Parade. Viele Soldaten marschierten durch die Straßen und über den Schlossplatz. Dann fuhren große Kriegsfahrzeuge an uns vorbei. Besonders beeindruckend fand ich die Panzer, weil ich vorher noch nie Panzer aus der Nähe gesehen habe. Ich fand es außerdem sehr lustig, dass die Russen gejubelt haben, wenn ein besonders großes oder schnelles Fahrzeug vorbei gefahren ist. Nach der Parade wollten Aleksandr, seine Freunde und ich in einem Restaurant etwas essen, aber alle Restaurants waren so überfüllt, dass wir beschlossen haben, mit dem Taxi nach Hause zu fahren. Es war ein totales Chaos, weil so viele Menschen unterwegs waren.
Um 17 Uhr fuhr ich mit meiner Gastfamilie in ein Fischrestaurant, das direkt an einem kleinen See liegt. Dort durfte ich zum ersten Mal in meinem Leben einen Fisch fangen. Das war anfangs nicht so einfach, weil ich den Mann, der mir erklärte, wie ich die Angel zu bedienen habe, nicht richtig verstehen konnte. Doch dann habe ich es geschafft! Einige Zeit später konnte ich den selbst gefischten Fisch essen. Er hat richtig gut geschmeckt. Nach diesem kleinen Abenteuer fuhren wir frisch gestärkt nach Hause.
Am Abend des 09. Mai war in Sankt Petersburg ein großes Feuerwerk, das ich auf keinen Fall verpassen wollte. Also fuhr ich mit Aleksandr in die Innenstadt und wir schauten uns das Feuerwerk an. Es war sehr farbenfroh und dauerte ziemlich lang. Das hat mir sehr gefallen. Doch nach dem Feuerwerk wurde ich sehr müde und war sehr froh, als wir wieder zu Hause waren und ich schlafen konnte.
Der Tag hat mir sehr gefallen, weil ich viele außergewöhnliche Dinge gesehen und erlebt habe. Besonders die Parade und das Angeln waren eine tolle Erfahrung. Diesen Tag werde ich so schnell nicht vergessen.
Sonntag, den 10.Mai 2015: Auf der Datscha
Der dritte Tag unseres Russlandaufenthaltes war gleichzeitig der zweite Familientag. Wie jeden Morgen schien mir, nach einer recht kurzen Nacht, um bereits halb acht die Sonne ins Gesicht. Nach einem gemütlichen Frühstück, das aus Tee, Teigtaschen mit Hackfleischfüllung und Mohnschnecken bestand, lief ich mit meiner Austauschpartnerin zu dem nahegelegenen Supermarkt und holten uns ein Eis. Die Tatsache, dass es erst neun Uhr morgens war, lasse ich einmal außer Acht. Wir entschieden uns nicht direkt nach Hause zu laufen, sondern erst einen kleinen Abstecher an die Newa [Anm.: Fluss der durch Sankt Petersburg fließt] zu machen. Schon ging es durch das Unterholz. Meine Sneaker schienen nicht sehr geeignet, da ich gefühlt dreitausend Mal umknickte. Endlich standen wir an der Newa, doch meine Partnerin war schon auf einen tiefhängenden Ast geklettert und rief mich zu ihr. Wie ich es dort hoch schaffen sollte, war mir ein Rätsel. In einer Hand hielt ich immerhin mein Eis. Ich schaffte es dann doch. Als ich auf einem dicken Ast über der Newa saß, wurde mir erst so recht bewusst, wo ich gerade war. Ich saß auf einem Ast, in einem Stadtteil von Sankt Petersburg. Irgendwie brauchte diese Information recht lange, um sich richtig festzusetzen. Als wir dann um punkt 12 Uhr wieder in der Wohnung standen, hatte ich noch kurz Zeit um mich fertig zu machen, da wir zur Datscha wollten. Eine Datscha kann man mit einem Wochenendhaus in einem Schrebergarten vergleichen. Schon saßen wir im Auto und es ging über die Autobahn. An dieser Stelle eine Huldigung an die deutschen Autobahnen! Ich nickte ein, doch wurde ich wenig später unsanft geweckt. Mein Kopf schlug mit voller Wucht gegen die Scheibe. Wir fuhren über die Straße mit den meisten Schlaglöchern dieser Welt. Um uns herum war Wald und diese Straße schien nur aus Schlaglöchern zu bestehen. Ungemütliche 15 Minuten später stiegen wir endlich aus dem Wagen aus. Ein schönes hellblaues Häuschen lag vor mir. Ich drehte mich um die eigene Achse, um die ganze Datschensiedlung anzusehen. Sofort kamen die Großeltern meiner Partnerin und begrüßten mich. Ich verstand kein Wort, deswegen antwortete ich mit „Привет, меня зoвут Линнеа“, was so viel bedeutet wie „Hallo, ich heiße Linnea“. Damit konnte man nichts falsch machen. Wir gingen ins Haus und mir wurde sofort etwas zu essen angeboten, doch nach dieser Straße hätte ich einen Eimer vorgezogen, also lehnte ich ab. Wir setzten uns ganz gemütlich in die Sonne und sahen dem Vater zu, wie er Fleischspieße grillte. Ich versuchte den Gesprächen der anderen zu folgen, was die meiste Zeit ohne Erfolg blieb. Doch der Ehemann der Schwester konnte ziemlich gut Englisch und schon fragte er mich über stellenweise recht anspruchsvolle Dinge aus, wie z.B. in Deutschland über die Krim-Krise berichtet wird. Eine Weile später wurden wir in die Datscha gerufen und halfen der Mutter beim Schneiden von Gemüse. Die ganze Zeit über herrschte eine sehr entspannte Atmosphäre und ich fühlte mich schon sehr gut in das Familienleben integriert. Eine kleine Fahrradtour später, bei der ich fast in den Bach gefahren wäre, gab es schon essen. Nach dem Mittagsmahl setzten wir uns wieder raus in die Sonne. Kaum ließ ich mich in meinem Sonnenstuhl nieder, hatte ich eine Katze auf dem Schoß, die eigentlich ein Kater war. Der restliche Tag bestand aus noch einer Fahrradtour (ohne Unfälle, außer einer Fliege im Auge) und einer Runde Scharade, die aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse auf beiden Seiten witziger als normalerweise war. Um neun Uhr setzten wir uns wieder in das Auto und keine fünf Minuten später fiel mir mit Schrecken die löchrige Straße wieder ein.
Linnea,9b
Montag, den 11.Mai: Grand Maquette
Am diesem Tag stand der Besuch der Grand Maquette auf dem Programm. Unsere Austauschpartner hatten den dritten Tag in Folge (!)schulfrei und konnten uns zu unserem Ausflug begleiten. Wir trafen uns an der Metrostation „Moskauer Tor“(„Московские ворота“) und liefen von dort aus zu Fuß zum Museum, wobei wir uns auch den Stadtrand ein bisschen anschauen konnten. Als wir dort ankamen, mussten wir unsere Jacken abgeben und dann ging es auch schon los. Unsere Lehrerinnen gaben uns ungefähr anderthalb Stunden Zeit, um alles anzuschauen. Grand Maquette ist ein Miniatur-Modell von Russland. Es war wirklich interessant die unterschiedlichen Städte, Landschaften und Sehenswürdigkeiten in klein zu sehen. Man konnte das größte Land der Welt an einem Tag bereisen. Dort gab es Winter und Sommer sowie Tag und Nacht, wobei man sehen konnte, wie die Städte bei Nacht aussehen und wie bei Tag. Wir konnten auch verschiedene Knöpfe drücken und dann passierten Dinge, z.B. man sah auf einer Baustelle, wie sich der Kran bewegt o. Ä. Natürlich gab es da auch die Transsibirische Eisenbahn, deren Züge auch herumgefahren sind und vieles mehr. Sogar Gefangenenlager und Gefangene konnte man in Sibirien finden.
Als wir uns alles angeschaut hatten, gingen wir nach unten. Da wir noch etwas Zeit hatten, gingen wir zur Cafeteria, wo man sich Essen und Trinken kaufen konnte. So ein Museumsbesuch kann auch ziemlich kräftezehrend sein. ;-)
Den Rest des Tages hatten wir Freizeit und konnten uns entweder mit den anderen treffen oder einfach nur mit den Austauschpartnern etwas unternehmen. Alles in Allem war es ein schöner und entspannter Tag.
Alina, Michelle, 9a
Dienstag, den 12.05.2015: Winterpalast und Bootsfahrt
Am Dienstag, den 11.05.15 trafen wir uns um 9:00 Uhr in der Schule und liefen dann anschließend zu Fuß zum Winterpalast. Es war ein sehr langer und auch etwas anstrengender Weg, doch es hat sich definitiv gelohnt: Die Ermitage ist ein riesiger und wunderschöner Palast und die Führung, die ganze zwei Stunden ging, hat nicht einmal gereicht, um alles anzuschauen. Wir alle waren sehr beeindruckt von den prachtvollen, riesigen Räumen, die, so schien es uns, fast nur aus Gold bestanden. Wir schauten uns nur einen Teil der Eremitage an, denn zu ihr gehören noch andere Gebäude, wie zum Beispiel ein Theater. Insgesamt gefiel uns dieser Ausflug sehr und wir werden ihn so schnell nicht vergessen.
Danach machte unsere Gruppe gemeinsam mit den Lehrern eine Bootsfahrt auf der Newa. Zum Glück hatten wir schönes Wetter, das es leider nicht jeden Tag gab. In Sankt Petersburg gibt es viele Brücken unter denen viele von uns, nach einem russischen Brauch, die Luft angehalten haben, um sich etwas wünschen zu können. Nach dieser Fahrt konnte man sich als kleines Souvenir einen Tellermagneten mit seinem eigenen Bild kaufen, den man verschenken oder als Erinnerung behalten konnte.
Anschließend hatten wir noch etwas Freizeit, in der viele in kleinen Gruppen in die Stadt gegangen sind, um etwas zu essen oder zu kaufen. Wir gingen in einen kleinen Laden mit typischen russischen Souvenirs, wie zum Beispiel „Fabergé –Eiern“ oder Matrjoschkas. Später liefen wir ein wenig durch die Stadt und so endete ein weiterer schöner Tag in Sankt Petersburg.
Valeria Haber, Anna Walter 9b
Dienstag, den 12.05.2015: Die Eremitage
Am 6.Tag unseres Aufenthalts in St.Petersburg besuchten wir die berühmte Eremitage.
Das Museum ist sehr groß und voll mit Leuten, so war es manchmal schwer sich zurechtzufinden und nicht verloren zu gehen. Eine nette Betreuerin führte uns durch die schönen, oft vergoldeten und verzierten Räume und Gänge der Eremitage. Dort gibt es sehr viele schöne Bilder und auch exklusive Ausstellungsstücke zu sehen.
Dass uns etwas Bestimmtes am meisten gefallen hat, können wir nicht sagen, aber was wir sagen können ist, dass alle von der Größe, Schönheit und Vielfalt dieses Museums ganz hin und weg waren. Um sich jedes einzelne Bild und jeden einzelnen Gegenstand genau anzuschauen ist ein Tag vermutlich zu wenig, so führte uns die Führerin zu den wichtigsten und bekanntesten Ausstellungstücken, die wir mit großen Augen bestaunen konnten. Nach dem Besuch im Museum begaben wir uns zurück zur Schule, wo wir dann auch zu Mittag aßen. Für uns war alles schön hergerichtet und das Essen hat den meisten auch geschmeckt. So waren wir gestärkt und bereit den Rest des Tages durch die Straßen Sankt-Petersburgs zu laufen und schon das eine oder andere Souvenir zu besorgen.
Letzten Endes war die Eremitage eines der Höhepunkte in der Zeit in Russland und wird uns noch lange im Gedächtnis bleiben.
Thomas Eckert, Daniel Diz 10.06.2015
Mittwoch, den 13. Mai: Der Katharinenpalast in Puschkin
Wir trafen uns erst einmal wie gewohnt in unserer Partnerschule in Sankt-Petersburg.
Von dort aus fuhren wir zum Katharinenpalast nach Puschkin.
Dort angekommen, konnten wir die wunderschöne Außenfassade des Palastes bewundern, die in einem Himmelblau gehalten wurde und goldene Verzierungen hatte.
Im Palast bestaunten wir einmalige goldene Zimmer, Spiegelsäle und liebevoll dekorierte Tische, wunderschön eingerichtete Zimmer mit aufwendig verzierten Möbeln.
Aber das mit Abstand einmalige und schönste Zimmer von allen war, meiner Meinung nach, das Bernsteinzimmer, in dem man leider keine Bilder aufnehmen durfte. Im Schloss erfuhren wir viel über den Erbau des Palastes unter anderem, dass er von Peter I. für seine Frau Katharina gebaut und auch nach ihr benannt worden ist. Vollendet wurde der Palast jedoch von Katharina der Großen, die ihn im Stil des Klassizismus umbauen ließ. Am Ende konnten wir noch den großen Park besichtigen, wofür die Zeit leider zu kurz eingeplant wurde.
Zusammenfassend kann man sagen, dass es ein schöner Ausflug war und ein einmaliges Schloss, mit welchem keines (mir bekannten) aus Deutschland konkurrieren kann.
Caroline Monsch,9a
Donnerstag, den 14. Mai: Unser Tag im Volkskundemuseum
Anfang Mai haben wir gemeinsam mit einigen Mitschülern am Austausch nach Sankt Petersburg teilgenommen. Wir finden, dass die Auswahl der Ausflüge sehr gelungen war. Wir erfuhren in vielen Museen interessante Fakten über die Stadt selbst und auch über die Menschen, die dort leben und gelebt haben. Eines dieser Museen war das Volkskundemuseum, welches wir am 14. Mai besucht haben.
Das Museum hat einen pompösen und architektonisch beeindruckenden Eindruck hinterlassen – von innen wie auch von außen. Die Führung war interessant und vor allem interaktiv gestaltet. Anfangs wurden uns verschiedene Kleidungsstücke und Accessoires gezeigt. Anhand der Kleidung konnte man erkennen, wo die Menschen gelebt haben, in welcher Zeit und vor allem, ob diese Single, verlobt oder verheiratet waren. Da es so etwas in der heutigen Zeit nicht gibt und es auch nicht denkbar wäre, zeigten die meisten von uns großes Interesse. Weil unsere Führerin nur russisch gesprochen hat, wurde stellenweise auch übersetzt, damit alle Schüler und Schülerinnen verstanden haben, worum es geht.
Am Ende der Führung hat unsere Gruppe sich in einem abgelegenen Raum versammelt. Uns wurde spielerisch erklärt, wie man in der damaligen Zeit Interesse gezeigt hat, gemerkt hat, ob derjenige der richtige Partner ist und was für einen Charakter beziehungsweise welche Eigenschaften dieser besitzt. Außerdem konnten wir anhand dieser Spiele feststellen, wie unser Liebesleben in der Zukunft aussehen wird. Alle haben an den Spielen teilgenommen. auch Frau Heronimus und Frau Peimann-Schaak! Es wurde viel gelacht und sogar getanzt. Es war ein etwas anderer Besuch in einem Museum, jedoch haben wir diesen alle positiv aufgenommen und mit Vergnügen an den Spielen teilgenommen.
Caroline, Max, 10b