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Hauptkommissar Daniel Rost zum sicheren Umgang mit digitalen Medien

Am 27.9. hielt Daniel Rost vom Heilbronner Polizeireferat Prävention vor etwa 60 Unterstufeneltern einen beeindruckenden Vortrag zum Umgang mit neuen Medien.
Nach einem Einstieg über einen kurzen Film mit dem Titel „Mach dein Handy nicht zur Waffe“ gibt der Referent klar seine Erwartung vor: „Eltern müssen das Handy von Kindern und Jugendlichen unter 18 regelmäßig kontrollieren.“ Rost gewinnt schnell die Aufmerksamkeit und das Vertrauen der Eltern, auch indem er immer wieder seine eigenen Herausforderungen als Vater zweier Kinder im Alter von sieben und fünf schildert. Während er als intensiver Handynutzer sein Handy bis zu 100 Mal am Tag entsperre, gäbe es Kinder, die ihr Handy 500 Mal am Tag entsperren. „Kinder können den Handygebrauch nicht kontrollieren“, sagt er. Und dann sei für Hausaufgaben und Lernen keine Zeit mehr.
Anschließend gibt er den überraschten Eltern einen kurzen Einblick in strafrechtliche Regelungen. Seit einer Gesetzesänderung im Jahr 2015 „haben Strafverfahren gegen Kinder massiv zugenommen.“ Ein Weiterklicken eines im Chat erhaltenen Nacktbildes eines Mitschülers oder einer Mitschülerin, ein Like zu einem Sticker mit verbotenen Inhalten – und schon wird die Polizei zum Beispiel wegen Kinderpornographie aktiv. Immer wieder appelliert er an die Eltern. „Helfen Sie Ihren Kindern! Bleiben Sie im Gespräch! Finden Sie einen Kompromiss zwischen Kontrolle und Vertrauen!“
Mit viel Detailkenntnis und immer wieder mit eigenen Beispielen arbeitet Hauptkommissar Rost seine Powerpoint ab. Vom digitalen Ich zu Cybermobbing („Viele Mobber waren früher selber Mobbing-Opfer und haben nur die Seiten gewechselt.“) und Cybergrooming, über Sexting (Verbreitung von Nacktfotos im Netz) und Challenges zu verbotenen Inhalten – Daniel Rost erklärt geduldig und beantwortet immer wieder Fragen der Eltern, die sehr dankbar sind für die Informationen und auch froh darüber, den Problemen ihrer Kinder nicht alleine gegenüberstehen zu müssen. Immer wieder geht es darum, Kinder zu stärken und sie für die Gefahren, die von ihren Handys ausgehen, zu sensibilisieren. 
Auch wenn es für viele Kinder, die allesamt neugierig sind und anerkannt werden wollen, schwer sei zu verstehen, dass so mancher Erwachsene sich im Chat als Jugendlicher ausgibt, um Kontakt zu Kindern herstellen zu können, auch wenn es schwer ist zu verstehen, dass man mit einem Like schon strafrechtlich belangt werden kann, auch wenn es schwer ist zu verstehen, dass viele Bilder und Texte aus dem Netz urheberrechtlich geschützt sind und den unbedarften User in größte Schwierigkeiten bringen können, auch wenn es schwer ist, im Klassenchat zu schreiben „Das möchte ich nicht!“, Kinder haben nach Rost ein Recht auf Sicherheit und Schutz – durch Eltern, Freunde und Schule.
„TikTok ist die gefährlichste Seite überhaupt“, bemerkt der Polizeibeamte gegen Ende des Vortrags, der Suchfaktor sei hier ganz extrem. Außerdem würde heute jede Personalabteilung bei einer Bewerbung recherchieren, was über Bewerber oder Bewerberin so alles im Netz zu finden ist. „KI erkennt Gesichter auf Bildern, also Vorsicht!“, sagt der Polizist und nennt abschließend eine Reihe von hilfreichen Internet-Seiten, die von mir gern auf Nachfrage benannt werden können.


Christoph Zänglein