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Rundschreiben, 28.07.2021

Liebe Eltern, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Freunde unserer Schule,

Was haben wir für ein außergewöhnliches Jahr hinter uns! Corona hat leider die meisten unserer Pläne über den Haufen geworfen und unser Schulleitungs- und Lehrerhandeln massiv beeinflusst. Seit März 2020 ging es in erster Linie darum, Schüler- und Lehrerschaft so gut wie möglich vor einer Ansteckung zu schützen, und ich denke, das ist uns wirklich gut gelungen. Aber was Schul- und Unterrichtsentwicklung betrifft, mehrtägige Exkursionen und Schullandheimaufenthalte, die Einführung von Schulaustauschprogrammen mit der Heilbronner Partnerstadt Noworossijsk und der Internationalen Deutschen Schule Dubai, der internationale Wettbewerb „Formel 1 in der Schule“, die konkrete Umsetzung unseres Kooperationsvertrages mit der Hochschule Heilbronn, die Einführung einer regelmäßig stattfindenden Vortragreihe mit externen Referenten, Konzerte und Theaterproduktionen, alles musste verschoben werden bzw. kam über Planungsschritte nicht hinaus. Lediglich die Digitalisierung der Schule ist vorangekommen, dies allerdings mit Siebenmeilenstiefeln. Unsere Datenmenge wurde durch die Verlegung von Glasfaserkabeln auf den Stand eines mittelständischen Unternehmens gebracht, Internet und Bildschirme in allen Räumen, digital bestens fortgebildete Lehrkräfte – hier hat uns Corona sehr geholfen, in Riesenschritten das nachzuholen und aufzuarbeiten, was über viele Jahre nicht priorisiert worden war. Wir sind hier unserem Sachaufwandsträger, der Stadt Heilbronn, sehr dankbar dafür, dass er gezeigt hat, dass das Elly ihm nicht nur wert, sondern auch sehr teuer ist. Vielen Dank dafür!

Und was steht im kommenden Schuljahr an? Schüler und Lehrkräfte haben viele Monate in der Regel von zu Hause aus gearbeitet, gelehrt und gelernt. Was als Provisorium für ein paar Wochen oder Monate geplant war, wurde zum Dauerzustand. Keine Musik, kein Sport, keine echten sozialen Kontakte, weniger Struktur als gewohnt, mehr Essen bei weniger Bewegung (der Bundesbürger hat seit März 2020 um bis zu 5 kg im Durchschnitt zugenommen!), Home Office und die Kinder zu Hause, dafür dann aber bei vielen der Rückzug ins Private und in sich selber. Von den unvermeidbaren Lücken im Lernstoff ganz abgesehen, werden wir sicher einige Monate benötigen, um wieder Schule so machen zu können, wie wir das alle eigentlich gewohnt sind. Sicher hilft uns dann das Gefühl, dass das, was man eigentlich für selbstverständlich gehalten hat, sich als etwas sehr Wertvolles, Schützenswertes und doch so gar nicht Selbstverständliches herausgestellt hat.

Und wie beginnt das neue Schuljahr? In einem ersten Schritt hatte das Kultusministerium wieder sog. „Lernbrücken“ verfügt, um in den letzten zwei Wochen vor Beginn des neuen Schuljahrs v.a. schwächeren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, Lücken zu schließen. Leider können wir dieses Angebot nicht vorhalten, da wir keine Lehrkräfte haben, die die „Lernbrücken“ unterrichten können, sodass dieses Angebot ersatzlos gestrichen werden muss. Wie es im September weitergeht? Ob wir im kommenden Schuljahr wieder zwischen Fernlern-, Wechsel- oder Präsenzunterricht hin- und herwechseln müssen, oder ob wir halbwegs normal arbeiten können, wird in erster Linie von der Impfquote abhängen. In den ersten beiden Schulwochen muss im Schulgebäude stets eine Maske getragen werden. Selbstverständlich bleiben auch bis auf Weiteres unsere Schutz- und Hygienemaßnahmen in Kraft.

Dass die Dauerbelastung durch die Pandemie an den Nerven zehrt, habe ich an dem sich in so manchen Fällen veränderten Ton in der mündlichen und schriftlichen Kommunikation festgestellt. Ich bin es in meinen mittlerweile 35 Dienstjahren eigentlich nicht gewohnt gewesen, dass Lehrkräfte oder die Schulleitung persönlich beschimpft und beleidigt werden. Nicht wir, und das will ich ganz klar betonen, sind für die dauerhafte Stresssituation verantwortlich, sondern ein winziges Virus. Ich wünsche Ihnen und uns, dass wir die Herausforderungen, die das kommende Schuljahr sicher wieder an uns stellen wird, gemeinsam bestehen werden.

Es wird im kommenden Schuljahr wieder mehrtägige Exkursionen und Studienfahrten geben, Praktika sind ebenso wieder möglich wie klassen- und jahrgangsübergreifendes Arbeiten. Auslandsreisen und Schüleraustauschprogramme wird es aber auch im Schuljahr 2021/22 nicht geben.

Ihnen allen wünsche ich eine tolle Sommer- und Ferienzeit, und ich freue mich sehr darauf, Eltern, Lehrkräfte und Schülerschaft im September gut erholt und bestens gelaunt wiederzusehen. Und auch den Freunden unseres Elly wünsche ich angenehme und erholsame Wochen.

Ihr

OStD Christoph Zänglein

Schulleiter